Was passiert bei einem Dammschnitt?

Eine Geburt ist etwas ganz natürliches und läuft in der Regel problemlos ab. In manchen Situationen ist aber eine Geburtsverletzung nicht zu vermeiden, beispielsweise wenn ein wenig nachgeholfen werden muss, damit das Baby das Licht der Welt erblickt. Falls Sie sich schon mal gefragt haben Was passiert bei einem Dammschnitt?, dann erhalten Sie nun eine Antwort darauf.

Es gibt KEINEN Grund zur Panik

Zu Beginn möchten wir Ihnen noch einiges zum Thema sagen bzw. Sie auf weitere Beiträge zum Thema aufmerksam machen. Dies vor allem deshalb, damit Sie nicht vor Angst erstarren, wenn Sie weiter unten die technischen Schilderungen lesen. Deshalb folgende Hinweise:

  1. Die Häufigkeit von Dammschnitten nimmt immer mehr ab, weil ein Dammriss besser abheilt – falls es überhaupt dazu kommt.
  2. Lesen Sie bald in einem Beitrag, ob ein Dammschnitt oder Dammriss besser ist und warum.
  3. Sie können einem Dammschnitt vorbeugen – beispielsweise durch Dammmassage sowie weitere Maßnahmen.
  4. Hier erfahren Sie in Kürze, wann ein Dammschnitt überhaupt nötig ist.
  5. Wenn Sie einen Dammschnitt verweigern wollen, haben Sie zumindest einige Handlungsmöglichkeiten.
  6. Wie schnell eine Heilung des Dammschnitts verläuft, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zudem können Sie selbst einiges tun, um die Heilung nach Geburtsverletzungen  zu beschleunigen.
  7. Es gibt viele praktische Tipps, wie Sie sich die Zeit nach dem Eingriff erleichtern können – beispielsweise um die Schmerzen zu lindern.
  8. Auch für den Toilettengang nach einem Dammschnitt können Sie sich durch verschiedente Maßnahmen Erleichterung verschaffen.

Drei Arten von Dammschnitten

Medizinisch wird ein Dammschnitt als Episiotomie bezeichnet. Um ihn vorzunehmen, wird eine spezielle Operationsschere verwendet. In manchen Fällen erfolgt eine örtliche Betäubung. Während der Phase, in der der Kopf des Babys aus der Geburtsöffnung hervortritt, ist das aber nicht notwendig. Dann schneidet der Arzt mit einem Skalpell in das Gewebe, das in dem Moment sehr unter Spannung steht. Dadurch werden Sie während der Geburt vom Dammschnitt nichts oder nur sehr wenig bemerken – so berichten es zahlreiche Frauen.

Was passiert bei einem Dammschnitt nun genau: Es gibt drei Möglichkeiten, einen Dammschnitt auszuführen – das hat jeweils mit der Richtung zu tun, in welche der Damm geschnitten wird:

  1. Am häufigsten erfolgt die Schnittführung genau in der Mitte des Damms – senkrecht von der Vagina hin zum After. Diese Art des Dammschnitts wird mediane Episiotomie genannt. Der Geburtshelfer führt die freie Hand parallel zur Schneide der Schere, um das umliegende Gewebe zu schützen. Der Vorteil dabei ist, dass die Wunde am schnellsten von allen Arten heilt. Allerdings kann das Dammgewebe in manchen Fällen nach dem Schnitt weiter in Richtung After einreißen.
  2. Wenn der Schnitt etwa 45 Grad von der Mitte aus nach rechts oder links erfolgt, handelt es sich um die mediolaterale Episiotomie. Es wird schräg von der Scheidenmitte aus zur Seite geschnitten. Dies wird notwendig, wenn das Baby mehr Platz benötigt.
  3. Bei der lateralen Episiotomie wird etwa zwei Zentimeter seitlich der Mittellinie geschnitten – entweder rechts oder links. Da hierbei aber die Heilung erfahrungsgemäß recht schwierig verläuft, wird diese Variante heute kaum noch anwendet.

Fazit: Falls dieser Eingriff bei Ihnen notwendig wird, wissen Sie nun, was passiert bei einem Dammschnitt. Sie können sich darauf vorbereiten und gleichzeitig sollten Sie sich nicht „verrückt“ machen – ein ausgewogenes und einigermaßen gelassenes Herangehen an die Geburt tut Ihnen und dem Baby gut. Im Geburtsplan können Sie zudem schriftlich festhalten, ob und in welchen Situationen Sie sich einen Dammschnitt wünschen.

Schreibe einen Kommentar