Was bekommt Ihr Baby im Mutterleib mit?

Natürlich ist Ihr Ungeborenes in Ihrem Bauch gut geschützt, versorgt und behütet. Dennoch wird das Baby im Mutterleib so einigen Einflüssen ausgesetzt. Diese können ihm schaden oder förderlich für seine Entwicklung sein. Es lohnt sich also, sich dieses Thema einmal genauer anzuschauen.

Gewicht und Ernährungsweise der werdenden Mama

Die Lebensweise der Mutter beeinflusst das Baby in vielerlei Hinsicht. So zeigten Studien, dass bei Kindern von extrem übergewichtigen Frauen mit einem BMI von über 30 die Gefahr groß ist, dass sie später auch dick werden. Ähnliches gilt für Kinder von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes. Denn durch die gestörte Insulinproduktion der Schwangeren wird das Baby im Mutterleib mit zu viel Zucker versorgt. Nun muss die Bauchspeicheldrüse des Kleinen mehr Insulin bilden, wodurch es wiederum mehr Fettgewebe entwickelt. Experten nennen dies auch den „pränatalen Jojo-Effekt“.

Sorgen Sie also schon möglichst vor der Schwangerschaft für ein gutes Gewicht, wobei leichtes Unter- oder Übergewicht im Prinzip fürs Kind nicht schädlich ist. Wichtig ist zudem, dass Sie sich spätestens in der Schwangerschaft gesund ernähren – je früher Sie damit beginnen, desto besser. Denn das beeinflusst laut einer Studie nicht nur Ihre Figur, sondern auch die spätere Leistungsfähigkeit Ihres Kindes.

Was ist der BMI? Die Abkürzung steht für Body-Maß-Index und wird zur Berechnung des Körperfettanteils eines Menschen genutzt. Die Formel dafür lautet: Körpergewicht dividiert durch das Doppelte der Körpergröße. Beispiel: 65 Kilogramm : (2 x 1,68 Meter) = BMI 23. Ein Normalgewicht wird allgemein bei einem BMI zwischen 18,5 und 24,9 angenommen.

Stress kann Baby im Mutterleib schaden

Wenn die werdende Mama gestresst ist, steigt ihr Cortisolspiegel an und der erhöhte Stresspegel beeinflusst auch das Ungeborene. Manche ziehen dann Arme und Beine dicht an ihren Körper und machen sich ganz klein. Andere reagieren mit Unruhe und fahrigen Bewegungen. Ihr psychischer Zustand wirkt sich also auf das Baby im Mutterleib aus. Auch wenn Sie psychisch krank sind, erlebt das Kleine dies als belastend.

So beeinflusst Ihre Psyche in der Schwangerschaft, wie gut Ihr Kind später mit Stress umgehen kann. Anders ausgedrückt: Häufig und stark gestresste Schwangere bringen öfter Kinder zu Welt, die eher weinerlich und unruhig reagieren, schlechter schlafen und öfter schreien als andere Babys. Es wurde gemessen, dass diese Kinder mehr Stresshormone ausschütten. Das kann sogar später zu psychischen Problemen wie Depressionen und ähnlichem führen.

Das alles bezieht sich allerdings nicht auf kurze schwierige Phasen und schwankende Gefühle, die immer mal wieder auftreten können. Hiervon nimmt Ihr Baby keinen seelischen Schaden. Nur extremer und langer Dauerstress sowie psychische Erkrankungen können zu oben genannten Folgen führen.

In jedem Fall ist es sinnvoll, dass Sie stressige und psychisch belastende Situationen in der Schwangerschaft so gut es geht meiden. Üben Sie sich in Ruhe und Gelassenheit, vielleicht machen Sie mit bei Schwangerschaftsyoga oder meditieren regelmäßig.

Auch wenn die vorgeburtlichen Erfahrungen das Baby beeinflussen, lassen sich diese später abmildern, so zeigen Studien. Wenn die Mutter bzw. die Eltern zum Beispiel feinfühlig auf das Neugeborene eingehen, dann wird das Kind lernen, besser mit seinen Gefühlen umzugehen. Denn die Prägung nach der Geburt ist sehr nachhaltig und mindestens genauso stark wie die in der Schwangerschaft.

Ihr Glück und Ihre Liebe machen das Ungeborene glücklich

Das eben geschilderte gilt auch umgekehrt. Denn die Botenstoffe, die Sie als Mutter über die Plazenta an das Kind weitergeben, können natürlich auch positiver Natur sein. So gelangen Glückshormone wie beispielsweise Endorphine zum Baby im Mutterleib, wenn Sie glücklich und entspannt sind, lachen und sich freuen.

Auch hierzu gibt es Untersuchungen: Laut Embryologen sind im embryonalen Gehirn die Rezeptoren für Glücksboten bereits früh ausgereift. Messungen der Gehirnströme ergaben, dass ein Baby im Mutterleib reagierte, wenn die Schwangere sich eine schöne Situation vorgestellt hat. Somit kann Ihr Ungeborenes bereits schöne Gedanken oder Situationen mit Ihnen gemeinsam genießen.

Man kann also sagen, dass die Gefühle der Schwangeren ihr Kind auf eine gewisse Weise prägen. Hat das Kleine bereits im Mutterleib ausschließlich Ablehnung gespürt, hat es später vermutlich Probleme damit, sich selbst zu mögen – und andersherum: Erfährt es von Beginn an viel Liebe, wird es gestärkter und selbstbewusster daraus hervorgehen.

Das bedeutet nicht, dass Sie Ihre negativen Gefühle in der Schwangerschaft unterdrücken müssen. Es ist nun mal nicht jeden Tag eitel Sonnenschein, auch wenn Sie sich noch so sehr auf Ihren Familienzuwachs freuen. Dann wird Sie sicherlich folgendes beruhigen: Laut Experten lebt Ihr Baby im Mutterleib vor allem im Augenblick. Das heißt, nach einer schlechten Stimmung kann es schnell auch wieder fröhlich werden, wenn sich bei der Mutter das Gemüt aufhellt. Durch ein moderates seelisches Auf und Ab lernt das Gehirn des Babys zudem, auch negative Eindrücke zu verarbeiten.

Um in der Schwangerschaft noch entspannter zu sein und gelassen an die bevorstehende Geburt heranzugehen, kann ein bisschen „Vorsorge“ nicht schaden. Informieren Sie sich ausführlich über alle Themen in diesem Zusammenhang – hier auf unserer Seite finden Sie alle wichtigen Infos. Gut vorbereitet sind Sie beispielsweise mit Entspannungsübungen. Eine Dammmassage kann hilfreich sein, um möglichen Geburtsverletzungen vorzubeugen und die Angst davor zu verringern. Das trägt unter anderem genauso zur Entspannung bei wie eine gute Vorbereitung auf die Geburt.

Baby im Mutterleib fühlt, hört, riecht und schmeckt

Auch die Sinne erwachen schon sehr früh beim ungeborenen Kind. Bereits in der 7. Woche kann das Baby im Mutterleib über die Haut spüren, wie es vom Fruchtwasser umgeben wird. Es fühlt auch den Rhythmus der Organe in Ihrem Körper – und schwingt sozusagen mit Ihrem Herzschlag mit. Das Ungeborene spürt natürlich auch, wenn Sie oder Ihr Partner über den Bauch streichen und kuschelt sich gerne an den sanften Druck an, den die Hand ausübt.

Das Gehör des Ungeborenen ist etwa in der 25. Woche ausgereift. Vielleicht haben Sie es schon erlebt oder werden das noch tun: Ein lautes Geräusch wie eine zuschlagende Autotür oder ein eingeschalteter Mixer lässt das Baby im Mutterleib zusammenzucken. Umgekehrt wird das Kleine ruhiger, die Pulsfrequenz  beruhigt sich oder es zappelt freudig, wenn es liebe Worte von Ihnen zu hören bekommt. Das Kleine erkennt auch, ob es sich um positive Geräusche wie schöne Musik oder negative wie Straßenlärm handelt.

Die Geschmacks- und Riechzellen sind in der 20. Woche voll ausgereift. Nun kann Ihr Kind über das Fruchtwasser beispielsweise Gewürze und Süßes schmecken. Mag es den Geschmack, trinkt es besonders viel. Das kann zu einem Schluckauf führen, den Sie dann als leichtes Klopfen im Bauch wahrnehmen können.

Das Baby im Mutterleib kann etwa ab der 16. Woche seine Augen bewegen. Es ist allerdings noch nicht vollständig geklärt, was genau es sehen kann. Auf jeden Fall ist bekannt, dass Ihr Kleines auf Licht reagiert, wenn Sie eine Taschenlampe direkt auf Ihren Bauch richten.

Fazit: Sie sehen also, dass das Ungeborene schon jede Menge mitbekommt. Wenn Sie Ihre Schwangerschaft möglichst entspannt und fröhlich gestalten und die meiste Zeit voller Vorfreude auf das Kleine sind, wird Ihr Baby im Mutterleib optimal auf das Leben außerhalb Ihres schützenden Körpers vorbereitet.