Erstausstattung fürs Fläschchengeben

Manche Mütter haben aus verschiedensten Gründen nicht die Möglichkeit zum Stillen. Andere beschließen, nach den ersten Monaten zuzufüttern. Wie auch immer Sie sich entscheiden: Eine Erstausstattung fürs Fläschchengeben sollte dann bereits vorhanden sein.

Erstausstattung fürs Fläschchengeben: Fläschchen

Das richtige Fläschchen zu finden, kann gar nicht so einfach sein. Denn hier gibt es unterschiedliche Fragen zu klären. Gehen wir das Ganze einmal der Reihe nach durch:

  1. Menge: Ihr kleiner hungriger Liebling bekommt etwa fünf bis sechs Mahlzeiten am Tag. Da ist es sinnvoll, mindestens 6 Flaschen (plus Sauger) vorrätig zu haben. Dann müssen Sie die Fläschchen nicht jedes Mal reinigen, sondern können das in „einem Abwasch“ tun. Denken Sie auch daran, dass Sie später vielleicht einmal zwischendurch Tee, Wasser oder Saft zum Trinken geben möchten oder dass eine Flasche mal kaputt gehen kann. Deshalb können Sie ruhig noch zwei weitere Flaschen samt Saugern vorrätig haben.
  2. Größe: Ihr Baby benötigt anfangs natürlich noch kleinere Trinkmengen. Deshalb sind für die ersten Monate Fläschchen mit 150 ml völlig ausreichend, Später werden dann 240 ml- bzw. 300 ml-Fläschchen notwendig. Wirtschaftlicher ist es sicherlich, gleich die großen Größen zu kaufen. Kleinere Fläschchen können Sie für Wasser & Co. verwenden.
  3. Material: Es gibt Babyfläschchen aus Kunststoff oder Glas – beide Materialien haben Vor- und Nachteile. So ist Kunststoff auf jeden Fall bruchsicherer, kann aber auch leicht zerkratzen. Die Kratzer sehen nicht nur unschön aus, sondern dadurch können sich auch leichter Bakterien festsetzen. Deshalb sollten Kunststoff-Babyflaschen nach einiger Zeit ausgetauscht werden. Wichtig ist auch, dass die Babyflaschen kein BPA enthalten. Heute darf diese umstrittene Chemikalie für Babyfläschchen EU-weit nicht mehr verwendet werden, viele Hersteller haben ihre Produkte zusätzlich mit BPA-frei o.ä. gekennzeichnet. Die meisten Eltern bevorzugen Babyflaschen aus Kunststoff, da sie leichter sind und das Baby sie dadurch später selbst gut halten kann. Sollte die Flasche herunterfallen, passiert nicht viel. Glas dagegen kann natürlich splittern, wenn es herunterfällt. Dennoch sind Glasfläschchen allgemein länger haltbar, weil sie besser zu reinigen sind und nicht zerkratzen. Zudem lassen sie sich problemlos erhitzen, halten den Inhalt länger warm und sind mit Sicherheit schadstoffarm.
  4. Form: Heutzutage gibt es eine Vielzahl unterschiedlichster Formen. Manche Babyfläschchen verfügen über eine ergonomische Taillierung zum besseren Halten. Andere haben eine extra breite Öffnung, so dass sich das Pulver besser einfüllen und die Flasche leichter reinigen lässt. Es gibt Fläschchen mit Spezialventil gegen Blähungen und Bauchweh und solche mit gebogenem Flaschenhals. Wofür Sie sich entscheiden, ist letztlich Ihnen überlassen. Wichtig ist vor allem, dass das Babyfläschchen über einen Auslaufschutz sowie über einen Deckel verfügt, damit der Sauger unterwegs nicht verschmutzen kann.

Erstausstattung fürs Fläschchengeben: Sauger

Auch bei den Saugern gibt es einige Aspekte zu beachten:

  1. Menge: Für jedes Fläschchen sollte auch ein Sauger bereitstehen, so dass Sie nicht nach jedem Mal Fläschchengeben die Sauger reinigen müssen. Also gehören 6 bis 8 Sauger zur Erstausstattung fürs Fläschchengeben.
  2. Material: Hier haben Sie die Wahl zwischen Silikon und Latex. Das durchsichtige Silikon ist etwas langlebiger, aber auch ein wenig härter und kann an Babys Gaumen drücken. Dagegen ist der Latex aus bräunlichem Naturkautschuk zwar auch strapazierfähig, kann aber bei längerer Nutzung und beim Auskochen porös werden. Gleichzeitig ist Latex weicher und elastischer. Am besten probieren Sie aus, welches Material Ihr Baby lieber mag – die meisten entwickeln da so ihre Vorlieben. Denn ob Sie sich nun für Silikon- oder Latexsauger entscheiden: Diese sollten unabhängig vom Material ca. alle drei Monate ausgetauscht werden.
  3. Größe: Zu beachten ist zuerst einmal, dass nicht jeder Sauger auf jedes Fläschchen passt. Denn Sauger sind nicht genormt. Deshalb können wir Ihnen auch keine Einheitsgrößen nennen. Als Faustregel gilt: Für Neugeborene verwenden Sie die kleinste Größe und dann hängt es von der Marke ab, wann Sie zur nächsten Größe übergehen. Außerdem müssen Sie noch auf die Lochgröße achten. Denn für Ihr Kleines ist es wichtig, dass es ausgiebig nuckeln kann. Ist das Loch zu groß, kommt zu viel Flüssigkeit heraus und das Baby kann sich verschlucken oder Bauchweh bekommen. Ist es zu klein, ist es für das Kleine frustrierend und es kann zudem passieren, dass es nicht satt wird. Wie groß das Loch am besten ist, hängt von der gegebenen Nahrung ab. So stellen Sie die ideale Lochgröße fest: Halten Sie das Fläschchen mit der Babynahrung nach unten. Wenn pro Sekunde etwa 2-3 Tropfen herausfließen, dann passt es. Allgemein gilt: Für die Pre-Nahrung wird die kleinste Lochgröße verwendet, danach größere Löcher.

Erstausstattung fürs Fläschchengeben: Flaschenbürste

Natürlich müssen die Babyfläschchen auch gereinigt werden – dazu gibt es passende Flaschenbürsten. Oft sind diese im Grundausstattungspaket mit dabei, ansonsten erhalten Sie sie in jeder Babyabteilung.

Die Flaschenbürsten haben eine spezielle Form, mit der Sie bis auf den Flaschenboden kommen und die Fläschchen gut reinigen können. Mit heißen Wasser und Spülmittel werden die Flaschen gesäubert und bitte gut mit klarem Wasser nachgespült, damit keine Seifenreste verbleiben. Diese Bürste sollten Sie für nichts anderes als zum Reinigen der Babyflaschen verwenden.

Erstausstattung fürs Fläschchengeben: Sterilisator

Zum keimfreien Reinigen müssen die Fläschchen und Sauger laut kinderärztlicher Empfehlung zwar nicht nach jedem Gebrauch ausgekocht werden. Wenn Sie dies dennoch tun möchten, können Sie dafür einen Sterilisator, auch Vaporisator genannt, verwenden. Ein solches Gerät vernichtet Keime und Bakterien mit heißem Wasserdampf und schaltet sich danach automatisch ab. In der Regel passen 6 Babyfläschchen in einen Sterilisator.

Sie können die Babyflaschen und Sauger auch in heißem Wasser in einem Topf auskochen. Dabei müssen Sie aber daneben stehen. Zudem mögen die Sauger aus Latex das kochende Wasser nicht und werden schnell klebrig.

Erstausstattung fürs Fläschchengeben: Nützliches Zubehör

Abschließend noch eine Aufzählung von weiterem Zubehör, was sehr hilfreich beim Füttern mit Fläschchen sein kann:

  • Wasserkocher zum Abkochen – ist aber ohnehin in den meisten Haushalten vorhanden, wobei das Abkochen bei guter Wasserqualität nicht unbedingt nötig ist
  • 6-8 Spucktücher in Form von Mullwindeln und/oder Lätzchen – halten Ihre und Babys Kleidung (einigermaßen) sauber und Sie können sein Mündchen damit säubern
  • 1 große Thermoskanne – zum Warmhalten des abgekochten Wassers, was gerade für die Zubereitung in der Nacht sehr nützlich ist
  • 1 kleine Thermoskanne mit abgekochtem Wasser oder ein Fläschchenwärmer – dadurch erhält Babys Nahrung auch unterwegs die richtige Temperatur
  • Natürlich muss auch ausreichend Anfangsnahrung bereitstehen – welche Sie verwenden, darüber sollten Sie sich ausreichend Gedanken machen
  • In einem Milchportionierer werden mehrere kleinen Dosen mit der abgemessenen Menge für eine Mahlzeit hygienisch aufbewahrt – das spart Zeit.

Fazit: Bei der Erstausstattung fürs Fläschchengeben sind einige Aspekte zu beachten. Überlegen Sie am besten rechtzeitig, wie Sie das Ganze gestalten wollen. Tauschen Sie sich dazu auch mit erfahrenen Müttern aus oder lassen sich im Geburtsvorbereitungskurs dazu beraten. Manches allerdings können Sie erst endgültig entscheiden, wenn das Kleine auf der Welt ist.

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