Die 10 wichtigsten Fragen zum Dammriss

In diesem Beitrag beantworte ich Ihnen die wichtigsten Fragen zum Dammriss in aller Kürze. Wenn ich dazu bereits ausführlichere Texte verfasst habe, gibt es jeweils einen Link dazu oder sie werden nachgeliefert.

Fragen zum Dammriss: Definition, Vorbeugung und Ablauf

  1. Was ist ein Dammriss?

Während der Austreibungsphase, also wenn das Babyköpfchen nach draußen drängt, wird das Gewebe am Damm extrem gedehnt. Dabei kann dieser stark beanspruchte Bereich reißen. Außerdem kann es zu einem Dammriss kommen, wenn bei der Entbindung Geburtszange oder Saugglocke eingesetzt werden oder bei einer vorherigen Geburt ein Dammschnitt vorgenommen wurde.

  1. Wie einem Dammriss vorbeugen?

Es gibt viele Möglichkeiten, diese Geburtsverletzung zu vermeiden und wie Sie einem Dammriss vorbeugen können – es gelten übrigens die gleichen Empfehlungen wie sie zur Vermeidung eines Dammschnittes gegeben werden. Dazu zählen beispielsweise Dammgymnastik, Beckenbodentraining, Sitzbäder, gesunde Ernährung oder Dammmassage.

  1. Wie viele Grade gibt es beim Dammriss?

Bei einem Dammriss gibt es vier verschiedene Schweregrade. Diese reichen von leichten, oberflächlichen Rissen über tiefere Einschnitte in die Muskulatur bzw. den Schließmuskel bis hin zu Verletzungen von Darmschleimhaut und Schließmuskel.

  1. Wie häufig ist ein Dammriss?

In Deutschland kommt es bei etwa 20 bis 30 % der Geburten zu einem Dammriss. Andere Zahlen sprechen von jeder vierten Frau, deren Damm bei der Geburt reißt. Die schwereren Grade sollen allerdings nur bei höchstens 6 % der Gebärenden auftreten.

  1. Ist ein Dammriss schmerzhaft?

Den Riss selber nehmen die Frauen während des Geburtsvorgangs meist kaum wahr und bemerken die Blutungen und möglichen Schmerzen nur selten. Ab dem zweiten Schweregrad muss ein Dammriss genäht werden, wobei die Naht einige Zeit störend und schmerzhaft sein kann.

Fragen zum Dammriss: Behandlung, Heilung und Verhalten

  1. Geburt mit Dammriss: Wann Fäden ziehen?

Das hängt natürlich in erster Linie davon ab, wie gut die Naht verheilt. Wenn die Heilung gut verläuft, können die ersten Fäden etwa ab dem fünften Wochenbetttag gezogen werden – das bringt schon einmal eine angenehme Erleichterung. Ansonsten lösen sich die Fäden von selber auf. Das dauert in der Regel 3 Wochen, selten einmal bis zu 8 Wochen. Dies hängt auch davon ab, welches Material für die Naht verwendet wurde.

  1. Dammriss: Wie behandeln?

Zuerst einmal muss der Dammriss wahrscheinlich genäht werden. Um die Naht zu behandeln und die Wundheilung nach einer Geburtsverletzung zu beschleunigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten – beispielsweise mithilfe von Kompressen, Kühlung oder der richtigen Hygiene.

  1. Wie lange dauert bei einem Dammriss die Heilung?

Genau kann man das natürlich nicht sagen, denn es hängt von zahlreichen Einflüssen ab, wie schnell der Dammriss heilt. Bei manchen dauert es nur wenige Wochen, bei anderen können es mehrere Monate sein.

  1. Wann nach der Geburt mit Dammriss baden und rasieren?

Manche Ärzte und Hebammen raten dazu, ca. eine Woche mit dem Baden zu warten, um die Naht zu schonen. Doch die meisten haben keine Bedenken, wenn Sie bereits kurz nach der Geburt wieder in die Badewanne steigen. Die Mär vom infektiösen Wochenfluss ist allerdings schon seit längerem widerlegt. Falls Sie stillen, meiden Sie sicherheitshalber den Kontakt der Brustwarzen mit dem Badewasser, solange Sie noch den Wochenfluss haben. Und verwenden Sie keine seifenhaltigen Badezusätze. Mit dem Rasieren sollten Sie mindestens eine Woche warten und danach mit äußerster Vorsicht vorgehen – wenn‘s denn unbedingt sein muss. Falls Sie unsicher sind, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder die Hebamme. Mehr Infos dazu gibts hier.

  1. Ab wann sind nach einem Dammriss Sex und Sport wieder möglich?

Mit körperlicher Belastung sollten Sie warten, bis die Naht verheilt ist. Auch der Wochenfluss sowie die Naht könnten speziell beim Sex als störend empfunden werden. Das ist individuell verschieden. Meist gilt aber: Wenn Sie Lust haben, geht es Ihnen meist auch wieder gut genug, um sexuell und sportlich  aktiv zu werden. Beim Sport hängt es davon ab, was genau Sie machen und wie intensiv. Natürlich muss immer geschaut werden, wie der Zustand Ihrer Geburtsverletzung ist. Ich kann Ihnen nur empfehlen, hierüber mit Ihrem Arzt oder der Hebamme zu sprechen.

Fazit: Fragen zum Dammriss sollten Sie unbedingt klären, denn das lässt Sie im Hinblick auf die Geburt sicherer werden und hilft Ihnen, danach besser zurechtzukommen. Oft ist es das Beste, mit Therapeuten, Hebamme oder Doula über Ihre Fragen zum Dammriss zu sprechen. Haben Sie keine Scheu, auch intime Themen anzusprechen – das ist gar nicht so selten und beschäftigt viele werdende und frisch gewordene Mütter.

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